SN 951837 5
Projekt
Uropas Nähmaschine
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Im Sommer besuchte meine Tochter mein Elternhaus in Voigtstedt und brachte eine Nähmaschine mit. Der übliche Dachbodenfund.
Die Maschine  vom  Hersteller  Gritzner war mir wohl bekannt. In meiner Jugend hatte ich darauf  oft genäht. Zum Beispiel  meine Hosen gekürzt.
Gekauft hatte diese Nähmaschine mein Opa...oder hat jemand sie ihm geschenkt?


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Meine Großeltern waren arm und betrieben, nachdem mein Großvater in der Feilenfabrik in Sangerhausen ein Auge verloren hatte, etwas Landwirtschaft.
Es lief mehr schlecht als recht. Allerdings war mein Opa auch mit einem Auge noch ganz geschickt. So reparierte er Schuhe. Für seine 4 Jungen war das mehr als nötig. Aber auch anderen half er aus. Zum Nähen der Nähte benutzte er diese Nähmaschine mit der Seriennummer 951837, hergestellt vermutlich um 1890.

Zu meiner Zeit hatte die Maschine schon einige Holzwürmer genährt und von meinem Vater einen neuen Anstrich erhalten.
Es ließ sich auch damals nicht alles bewegen, wie zum Beispiel die Schieber für den Stoffvortriebsschacht.
Die mechanische Ingenieurleistung, die in der Maschine steckt, habe ich immer bewundert.
Diese, heute antike Nähmaschine, ist verbunden mit den Erinnerungen für mich erhaltenswert. Und so fing ich an.

Da ich mir nicht sicher war, dass noch alle Teile der Nähmaschine vorhanden waren bzw. funktionierte, suchte ich nach einem zweiten Exemplar. Und wurde bei ebay fündig. Diese Gritzner-Nähmaschine mit der Seriennummer 2052224 ist ein paar Jahre jünger und hat bereits einige bauliche Veränderungen.
Allerdings bewegte sich an dieser Maschine nichts mehr.
Zu meiner Freude waren aber noch das Zübehör sowie ein Original-Bedienungsanleitung vorhanden.


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Inzwische laufen beide Nähmaschinen wieder wie geschmiert.
Und ich habe auch jemanden gefunden, der sich ebenfalls für diese Technik begeistern kann.
Meine Enkeltochter geht in die 4. Klasse und hat bereits die ersten Runden auf den Nähmaschinen von Gritzner gedreht.